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Yoga - eine kurze Einführung

Die zentrale Botschaft des Yoga

Yogis und Yoginis vermitteln seit Jahrtausenden die Botschaft, dass jeder Mensch von Natur aus vollständig, frei und in harmonischem Einklang mit allem ist.

Yoga ist ein Übungsweg, diese freie ursprüngliche Seinsnatur zu realisieren - unser spirituelles Selbst.

Heute finden sich zwei hauptsächliche Auffassungen über Yoga:

  • das traditionelle Verständnis:
    Yoga ist ein spiritueller Übungsweg, er beinhaltet eine physische Komponente
  • die neuzeitliche, westlich geprägte Ansicht:
    Yoga ist ein körperliches Übungssystem mit einer spirituellen Komponente.

Yoga 'boomt' im Westen mittlerweile seit Jahrzehnten - oft als eine Art Wellness- oder Fitnessangebot präsentiert, als ein Übungskonzept, das in erster Linie dem körperlichen und persönlichen Wohlergehen dient.

Das traditionelle Verständnis von Yoga reicht darüber weit hinaus. Der Körper ist im Yoga nur einer von vielen Aspekten der Selbsterfahrung und der Selbsterforschung.

Unmittelbare Erfahrung steht im Mittelpunkt

Die klassische Yogatradition kennt keine derartige Dominanz der Körperpraxis. Es geht vielmehr um Erkenntnis durch direkte Erfahrung, um spirituelle Verwirklichung. Yoga auf eine Art anspruchsvolle Gymnastik mit exotischem Flair zu reduzieren, weicht also weit vom traditionellem Yogaverständnis ab.

Auf dem Weg der Yoga-Meditation, wie in der Himalaya-Tradition gelehrt, arbeitet man systematisch mit dem Körper, den Sinnen, dem Atem und den verschiedenen Funktionen des Geistes. Es ist ein systematischer Weg, alle Ebenen unseres Daseins zu erforschen, sie zu akzeptieren, zu verstehen und in ein wohlkoordiniertes Ganzes zu integrieren. Schließlich geht man darüber hinaus und ruht in der direkten Erfahrung des Zentrums des Bewusstseins.

Auf diesem Weg steht immer die eigene Erfahrung im Mittelpunkt. Man erforscht sich selbst auf allen Ebenen der Persönlichkeit (Körper, Gefühle und Emotionen, Denken), lernt dabei, eigene Belastungen und Begrenzungen loszulassen und aufzulösen.

Je mehr persönliche Konflikte und Belastungen aufgelöst und damit Körper und Geist harmonisiert werden, desto freier wird der Geist für tiefe Konzentration und für Einsicht (Erkenntnis) in der Meditation.

Die Yoga-Tradition vermittelt das praktische Wissen und die Methoden, um sich selbst auf allen Ebenen bewusster zu erfahren und zu verstehen. Yoga ermutigt dazu, sich seiner Potentiale und Möglichkeiten bewusst zu werden und zu lernen, sie konstruktiv und kreativ zu nutzen.

Yoga ist Meditation

Die Schulung des Geistes steht im Mittelpunkt. Yoga ist Meditation. Sämtliche Übungsmethoden dienen dazu, innere Achtsamkeit zu entwickeln, um einen besseren Zugang zu sich selbst und seinen inneren Resourcen zu finden.

Das achtsame Erleben in der Körperpraxis ist Teil dieses geistigen Trainings. Es ermöglicht, die tieferen Ursachen körperlicher Belastungen und Blockaden aufzudecken und aufzulockern. In der Praxis des Atemgewahrseins und den subtileren prāna-Prozessen wird dies verfeinert und weiter vertieft. In der (formellen) Meditationspraxis wird dieses geistige Training immer weiter nach innen geführt.

Meditation ist das Herzstück des Yoga und des persönlichen Übungswegs (sadhana). Meditation wird durch Konzentration auf ein bestimmtes Objekt erreicht, wie beispielsweise auf den Atem, auf einen geistigen Klang oder eine bildhafte Vorstellung. Daraus resultieren mit der Zeit verschiedene positive Veränderungen - emotional, mental, in der gesamten Persönlichkeit und im Alltagsleben der Meditierenden.

Nur durch Meditation ist es möglich, seinen eigenen Geist und alle seine Funktionen vollständig zu verstehen, sie zu kontrollieren und seine latenten Potentiale zu erschließen.

Die Rolle der Körperpraxis

Für viele Menschen in unserer modernen Gesellschaft ist die Praxis der körperlichen Übungen ein wichtiges und vor allem am Anfang des Übungsweges auch notwendiges Element. Beschränkt man sich jedoch nur auf die körperlichen Vorzüge der Praxis, wird der eigentliche Zweck der Yogapraxis verfehlt.

Neben der Praxis der Körperhaltungen (asana) und Übungsabfolgen (karana) nutzt man im Yoga zur weiteren Vertiefung und Verinnerlichung des Übens unter anderem:

  • die Prozesse der systematischen Entspannung
  • vorbereitende Atemübungen, spezifische Atemtechniken (pranayama) sowie die Methoden der subtilen Atempraxis (sukshma-pranayama)
  • die Methoden der Verfeinerung und Innenorientierung der Wahrnehmung (pratyahara).

Diese und weitere Übungsansätze im Yoga dienen dazu, die Voraussetzungen zu schaffen für den zentralen Aspekt der Yogapraxis:
die Methoden der Reinigung und Stabilisierung des Geistes in der Praxis der Yoga-Meditation.

Achtsames, feinfühliges Üben

Die persönliche Yogapraxis sollte immer angepasst an die eigenen Voraussetzungen und Bedingungen entwickelt werden. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst und feinfühliges Erleben stehen dabei im Mittelpunkt.

Ob Körperübungen, Entspannung, Atempraxis oder die Ansätze der Meditation:
es geht stets um die innere Qualität der Praxis - um achtsames Erleben, die Fähigkeit loszulassen, die schrittweise Verfeinerung und dadurch Vertiefung des Übens.

Yoga und Alltag

Unser Alltagsleben bildet das zentrale Testfeld für unsere Yogapraxis. Die inneren Qualitäten und Eigenschaften, die wir durch die Praxis entdecken und entwickeln können, die inneren Veränderungen, die sich auf diesem Übungsweg einstellen, sollen sich auch in einem neuen, konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen und Bedingungen unseres Lebens zeigen:
als achtsames, empathisches und konstruktives Handeln im Alltagsleben und in allen Beziehungen.

Das höchste Ziel des Lebens

Das Realisieren der Freiheit und Vollständigkeit unseres innersten Wesens (atman) ist das zentrale Anliegen des Yogaweges.

Dieser Weg führt über die systematische Schulung des Geistes. Ein Yogi aus der Himalaya-Tradition hat es folgendermaßen ausgedrückt:

Der Geist erschafft alle Probleme -
er kann ebenso alle Lösungen hervorbringen.

Doch dazu muss man seinen Geist trainieren.

Mehr:  Die spirituelle Dimension des Yoga …
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