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Meditation über heilsame Einstellungen

von Swami Jnaneshvara Bharati (swamij.com)

Heilsame Einstellungen vermindern die Hindernisse

Um mentale und emotionale Blockaden zu beseitigen, welche die Erfahrung der Freude des wahren Selbst überdecken, raten sowohl Yoga wie Vedanta dazu, heilsame Einstellungen zu kultivieren. Diese Einstellungen können Inhalt der Meditation und Kontemplation sein. Genauso können sie auch im täglichen Leben geübt werden. Diese Meditationen sind Grundlagen für subtilere Meditationen.

Meditation über heilsame Einstellungen

Um über eine dieser Einstellungen zu meditieren oder zu kontemplieren, setz dich in deine Meditationshaltung oder entspanne in einer bequemen Position. Schließ die Augen und erlaube deiner Aufmerksamkeit, sanft im Bereich der Brust oder zwischen den Augenbrauen zu ruhen.

Dann lass die Empfindung dieser Einstellung (Qualität, Eigenschaft) in deinem Geist aufsteigen, mit positiver Beziehung zu dieser Einstellung. Halte diese Ausrichtung für einige Zeit aufrecht.

Da sich viele dieser Einstellungen auf andere Menschen oder Gegenstände beziehen, können auch diese als Inhalte der Ausrichtung im Geistfeld präsent sein, gemeinsam mit der jeweiligen Einstellung.

Methoden

Vier heilsame Einstellungen bezogen auf andere Menschen

Betreffend die Beziehungen mit anderen reinigt man den Geist, indem man Gefühle der Freundlichkeit für jene kultiviert, die glücklich sind, Mitgefühl für jene, die leiden, Wohlwollen für jene, die tugendhaft handeln, und Gleichmut oder Neutralität gegenüber jenen, die wir als gemein oder bösartig wahrnehmen (siehe Yoga-sutra I.33):

  • Maitri - Freundlichkeit, liebevolle Zuwendung
  • Karuna - Mitgefühl, Erbarmen
  • Mudita - Freude, Wohlwollen
  • Upeksha - Akzeptanz, Gleichmut, Indifferenz, Neutralität.
Fünf Grundlagen der Meditation

In Yoga-sutra I.20 werden fünf Grundlagen der Meditation benannt. Diese fünf Prinzipien fassen in einfacher Form zusammen, welche persönlichen Orientierungen für den Weg der Selbstverwirklichung als nötig erachtet werden. Es ist sinnvoll, über sie so oft wie möglich zu reflektieren:

  • Shraddha - das Vertrauen, sich in die richtige Richtung zu bewegen
  • Virya - positive Energie, die das Vertrauen unterstützt
  • Smriti - das Kultivieren beständiger Achtsamkeit
  • Samadhi - tiefe Absorption in eine Sache
  • Prajna - das Streben nach höherer Weisheit.
Die sechs Schätze des Vedanta

Die 'sechs Schätze' (shat-sampat) des Vedanta werden als Hinweise aufgefasst, dass man wirklich bereit ist für die höheren Bereiche des Weges zur Erleuchtung:

  • Shama - das Erlangen innerer Ruhe und Gelassenheit
  • Dama - die Fähigkeit zu natürlicher Selbstzurückhaltung
  • Uparati - das natürliche Schwinden weltlicher Interessen, natürlich entstehender Rückzug
  • Titiksha - Geduld und Akzeptanz in der Konfrontation mit anstürmenden Hindernissen
  • Shraddha - Vertrauen und Klarheit seiner Intentionen, Hingabe
  • Samadhana - innere Harmonie, Freiheit von inneren Konflikten.
Yama-niyamas

Sie bilden Grundlagen der inneren Reflektion sowie für die praktische Umsetzung im Leben. Die fünf yamas und fünf niyamas des Yoga (Yoga-sutras II.35 - 45) werden nicht nur auf der Ebene seines äußeren Verhaltens praktiziert, sie werden auch in Kontemplation und Meditation in den inneren Dimensionen des Geistes und des Herzens bewusst reflektiert und kultiviert.

Die fünf yamas werden als Regeln der Selbstregulation verstanden und beinhalten unsere Beziehung zur äußeren Welt und zu anderen Menschen:

  • Ahimsa - Gewaltfreiheit, Nichtschädigen, Nichtverletzen
  • Satya - Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit
  • Asteya - Nicht-Stehlen, die Enthaltung von Diebstahl
  • Brahmacarya - sich im Bewusstsein der höchsten Wirklichkeit bewegen, Mäßigung, das Erinnern der göttlichen Natur, die Praxis der Präsenz des Göttlichen
  • Aparigraha - Nicht-Besitzergreifen, nicht an Sinnlichem festhalten, das Freisein von Gier und von der Sucht nach Genuss.

Die fünf niyamas bilden die Praktiken der Selbstregulation bezogen auf unsere persönliche, innere Welt:

  • Shauca - Reinheit des Körpers und Geistes
  • Samtosha - Zufriedenheit
  • Tapas - das Training der Sinne, Einfachheit und Zurückhaltung
  • Svadhyaya - Selbststudium, die Reflektion über heilige Worte
  • Ishvara-praṇidhana - Hingabe

(Ishvara:  die schöpferische Grundlage, das kausale Feld, der höchste Guru oder Lehrer -
pranidhana: die Gegenwart praktizieren, Widmung, Verehrung, das Nichtanhaften an den Ergebnissen seiner Praxis).

bindu 200

bindu yoga · meditation

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