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Die Schlüssel für ein erfolgreiches Leben

Teil 2
von Swami Rama
(Quelle: swamij.com)

3. Leben in der äußeren Welt

Es ist nicht einfach, mit der Welt zurechtzukommen, mit den Launen und Marotten anderer umzugehen, jeden zufriedenzustellen und ein erfolgreiches Leben in der äußeren Welt zu führen. Es ist nützlich, einige der Prinzipien zu kennen, die man in verschiedenen Situationen und Bedingungen anwenden kann. Jeden Tag macht man unzählige Erfahrungen, angenehme und unangenehme. Dabei sehnen wir uns nach jener Art von Erfahrung, die uns Anleitung gibt, die uns dazu motiviert, etwas Nützliches für andere bzw. für sich selbst zu tun. Diese Art Erfahrungen sind jedoch sehr selten.

Genuss oder Entsagung?

Wir verschwenden viel unserer Zeit und Energie. Selbst wenn wir glauben, etwas Vergnügliches zu tun, genießen wir es nicht. Wir wissen nicht einmal, wie man die äußeren Dinge wirklich genießen kann. Doch es ist erlernbar.

Jene, die der Welt entsagen, meinen: 'Diese Welt hat nichts zu bieten. Alle Dinge sind flüchtig und verändern sich, sie sind nur von kurzer Dauer und nichts macht dich glücklich.' Doch sie liegen falsch. Wir können in dieser Welt leben und lernen, alle Dinge in der Welt als Möglichkeiten zu nutzen. Der Hl. Bernhard sagte: 'Lerne, die Dinge der Welt zu nutzen, doch liebe allein das Göttliche.' Man sollte nicht an den Dingen der Welt hängen, sondern ihr Wesen verstehen. Anstatt sie als Mittel zu nutzen, tendieren wir jedoch dazu, Anhaftung an sie zu entwickeln. Genau hierin liegt das Problem.

Alle Dinge, welche die Welt uns bietet, dienen in Wahrheit allein dazu, das Zentrum der Liebe, das göttliche Sein zu erlangen. Es geht darum, seine Verpflichtungen und Aufgaben liebevoll zu erfüllen, ohne jegliche Anhaftung.

Liebe und Anhaftung

Westlich geprägte Menschen verwechseln gewöhnlich Liebe mit Anhaftung. Liebe ist jedoch etwas völlig anderes als Anhaftung. Liebe gibt, man erfüllt seine Aufgaben auf liebevolle Weise. Anhaftung macht blind und egoistisch, sie erzeugt ständig neue Erwartungen, und doch finden wir keine Erfüllung darin.

Es gibt nicht nichts, das uns wirklich gehört. Man kann sehr wohl Dinge haben und sich auf richtige Weise um sie kümmern, doch man sollte niemals glauben, sie zu besitzen. Anhaftung macht Menschen ängstlich. 'Das gehört mir. Was geschieht mit mir, wenn es stirbt oder zerstört wird?" Man steht ständig unter dem Druck der Angst, etwas zu verlieren oder nicht zu bekommen. Das ganze Angstproblematik entsteht aus Anhaftung.

Wünsche und Notwendigkeiten

Die meisten Menschen begreifen nicht, dass sie sich auf einer Reise befinden. Aus Gewohnheit sammeln sie nutzlose Dinge an, die wiederum Probleme für sie erzeugen.

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Notwendigen und dem Gewünschten. Alles Benötigte sollte man haben. Doch man sollte nicht nach dem Besitz unnötiger Dinge streben.

Betrachtet man das Leben großer Persönlichkeiten, findet sich eine Gemeinsamkeit: sie nehmen nichts, das sie nicht benötigen. Wenn man dies wirklich versteht, kann man im Leben unbeeinträchtigt bleiben.

Abhängigkeiten

Stattdessen machen sich die Menschen von Vorstellungen und Meinungen anderer abhängig. Die Macht der Suggestion ist immens. Sagen dir zehn Menschen, dass du schlecht aussiehst, beginnst du, dich schlecht zu fühlen. Sagt jemand zu dir: 'Du bist ein hässlicher Mensch', ist dein ganzer Tag ruiniert. Wenn jemand sagt: 'Oh, du bist wunderschön', meinst du: 'Mein Tag ist gerettet.'

Selbst wenn du äußerlich schön bist: solange niemand dich dafür bewundert und anerkennt, glaubst du nicht an deine Schönheit. Daher solltest du lernen, dir selbst Anerkennung und Bewunderung zu schenken. Verstehe die immerwährende Schönheit in dir selbst, lerne mit ihr in Berührung zu kommen. Du bist bereits perfekt, so wie du bist! Es ist nicht nötig, von anderen bestätigt zu bekommen, dass du schön bist. Mache dich nicht von der Meinung anderer abhängig.

Unsere Kultur weist eine sehr problematische Charakteristik auf: Menschen sind abhängig von den Meinungen anderer. Darin liegt eine große Gefahr, denn man wird vollkommen von anderen abhängig. Frauen nörgeln an ihren Männern herum und Männer kritisieren ihre Frauen, denn beide erwarten sich zu viel voneinander. Ist man von seinen Beziehungen abhängig und erwartet sich zu viel von ihnen, resultiert es zwangsläufig in Leiden.

4. Die rechte innere Einstellung entwickeln

Mit welcher Einstellung sollten wir in der Welt leben?

Beziehungen und alle weltlichen Dinge stellen Mittel dar. Man sollte begreifen, dass das weltliche Leben ein Mittel für Erleuchtung sein kann.

Es gibt zwei Möglichkeiten, das Leben dafür zu nutzen:

  • man lässt sich durch die Ereignisse in der Welt nicht aus der Ruhe bringen und erlangt auf diesem Weg Erleuchtung
  • oder man kann die Geschehnisse in der Welt für sich nutzen lernen und erlangt auf diesem Weg Erleuchtung.

Beide Einstellungen sollte man zur Anwendung bringen.

Ruhe bewahren

Zuerst sollte man die Einstellung kultivieren, dass man - ungeachtet dessen, was geschieht - Ruhe bewahrt. Denn ansonsten wird man bei erfüllten Wünschen leicht emotional unausgeglichen. Oder im Fall enttäuschter Erwartungen wird man depressiv und konfus. Beides weist darauf hin, dass Denken und Verhalten nicht auf einer rechten Einstellung beruhen.

Die großen Lehrer der Menschheit (Moses, Jesus, Buddha) mussten sich vielen schwerwiegenden Problemen stellen, sie besaßen jedoch die rechte Einstellung. Sie entsteht, wenn man alle Beziehungen und Objekte der äußeren Welt einfach nur als Mittel begreift, nicht als Zweck. Mit dieser Einstellung wird man ein glückliches Leben führen.

5. Der Weg zum Glück

Das Glück ist nicht im Außen zu finden. Wir haben viele Dinge, sind jedoch nicht glücklich. Es fällt vielen leicht, zu anderen Menschen nett und freundlich zu sein, doch nicht zu sich selbst. Sie wissen nicht, wie sie in sich selbst glücklich sein können. Gibt man vor glücklich zu sein, obwohl man es eigentlich nicht ist, entsteht nur ein innerer Konflikt, es führt zu einer gespaltenen Persönlichkeit. Glück erlangt man nicht durch äußere Dinge.

Anhaftung lösen

Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit, dieses oder jenes haben zu wollen. Doch der Tag, an dem man lernt, unabhängig von äußeren Objekten zu lieben, ist ein Tag größter Freude. Lernt man, das Göttliche zu lieben, ist es eine Liebe ohne Objekt, denn das Göttliche ist kein Gegenstand, es liegt jenseits von allen äußeren Dingen. Liebe, die von einem Objekt unabhängig ist, ist Liebe zum Göttlichen.

Das Glück im eigenen Inneren

Das Glück liegt in uns selbst. Man sollte alle Dinge nutzen und alle Mittel anwenden, um dieses Glück zu erlangen. Noch ist dieses innere Glück latent. Um es zu erfahren, muss man es enthüllen. Um das zu ermöglichen, sollte man lernen, innerlich still zu werden. Dann kann sich das Göttliche im Inneren offenbaren.

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